Genossenschaften: Selbsthilfe, Solidarität und Demokratie

Veröffentlicht am 07.07.2012 in Informationen

„Liebe Genossinnen und Genossen...“ - so lautet die typische Anrede unter Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Der Tag der Genossenschaften am 7. Juli ist ein guter Anlass zu schauen, was es damit auf sich hat.

In Berlin sind vor allem Baugenossenschaften bekannt: Sie entziehen Wohnraum der Spekulation und können so für erschwingliche Mieten sorgen. Zudem sind die GenossInnen gegen Kündigungen etwa wegen Eigenbedarfes geschützt – sie sind gewissermaßen „Mieter im eigenen Haus“. Oder mit den Worten Hans-Jochen Vogels aus seiner Rede beim SPD-Parteitag 1983 in Dortmund:

„Laßt mich bei dem Stichwort 'Genossenschaft 'noch einen Augenblick verweilen. Eine ihrer frühesten Erscheinungsformen waren die Baugenossenschaften. Sie waren ursprünglich eine alternative Bewegung: Alternativ zum privaten Eigenheim, das damals für den Arbeiter unerschwinglich war und auch heute noch für viele Arbeitnehmer kaum erschwinglich ist; alternativ ebenso zu Mietskasernen, die nach dem Prinzip maximaler Kapitalnutzung gebaut wurden. Die Genossenschaften bauten Wohnungen unter Verzicht auf Gewinnmaximierung und sie sorgten dafür, daß die Wertsteigerung des Bodens der Gemeinschaft verblieb. Manche ihrer Siedlungen waren bahnbrechende Beispiel guter Architektur und einer neuen Wohn- und Lebenskultur".

22 Millionen Genossenschaftler in Deutschland
Gemeinschaftliche Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstorganisation, Solidarität und die demokratische Beteiligung der Mitglieder, das sind die Wesenszüge von Genossenschaften - ob Genossenschaftsbanken (die im Vergleich zu Instituten anderer Rechtsformen bislang die Krise gut überstanden haben), Dorf- und Stadtteilläden, oder eben Baugenossenschaften. Tatsächlich gibt es in Deutschland mehr Genossenschaftler (22 Millionen!) als Aktionäre.

Prüfkosten senken - Förderung verbessern
Erst 2006 hat die Große Koalition auf Initiative der SPD das Genossenschaftsrecht reformiert – woraufhin sich die Neugründungszahl von Genossenschafen mehr als verdoppelt hat. Darauf gilt es aufzubauen: Auf dem Bundesparteitag 2011 in Berlin wurde daher der Antrag „Wir eG – Neue Genossenschaften braucht das Land“ angenommen, der eine Senkung der immer noch hohen Prüfungskosten und eine verbesserte Förderung vorsieht. Denn bislang wird arbeitslosen Menschen die Förderung einer Existenzgründung im Rahmen einer Genossenschaft verweigert, da sie in einer Genossenschaft nicht sozialversicherungsrechtlich selbstständig werden können.

 

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Roland Schröder | 

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