UPDATE - Kleine Anfrage: Rattenbefall auf dem Arnimplatz

Veröffentlicht am 04.09.2012 in Umwelt

Graffiti am Arnimplatz

„Es gibt nichts außer ein paar Heuschrecken und Ratten am Arnimplatz“, schrieb Wladimir Kaminer 2006 in „Ich mache mir Sorgen, Mama“. Inzwischen gibt es auf dem Platz im Nordischen Viertel auch viele spielende Kinder, Passanten, Sonnenhungrige, Picknicker und bestimmt auch Heuschrecken - aber eben auch Ratten. Unsere Bezirksverordnete Rona Tietje hat daher das Bezirksamt um Auskunft über den Rattenbefall auf dem Arnimplatz ersucht. Die Antwort liegt inzwischen vor.

Klar: Wo Menschen sind, da sind auch Ratten, gerade in einer Großstadt wie Berlin. Wenn man sich aber, wir haben es ausprobiert, auf dem Arnimplatz keine zehn Minuten auf einer Bank niederlassen muss, um eines der Tiere zu erspähen, ist das ein Problem, wird zumindest von vielen als solches wahrgenommen. Umso mehr, als sich auf dem Platz und dem Spielplatz zur Schönfließer Straße hin inzwischen viele Kinder tummeln. Das Problem hat offenbar auch das Bezirksamt erkannt, wie man orangen Flyern entnehmen kann, die an den Eingängen des Platzes befestigt wurden und auf Rattengift hinweisen.

Wir wollten genauer wissen, seit wann dieses Problem besteht und wie das Bezirksamt es bewertet. Rona Tietje, Bezirksverordnete in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung und Vorsitzende der SPD-Fraktion hat daher eine Kleine Anfrage eingereicht. Die Antwort ist inzwischen eingegangen:

1. Wie viele Beschwerden gingen beim Bezirksamt über den Rattenbefall auf dem Arnimplatz in den Jahren 2010, 2011 und 2012 ein?

Die Beschwerden wurden bisher nicht statistisch erfasst.

2. Sieht das Bezirksamt eine Verschlimmerung der Situation über die letzten Jahre?

Ja. Eine Zunahme ist vor allen Dingen in den letzten Wochen zu verzeichnen.

3. Welche Maßnahmen hat das Bezirksamt in den letzten drei Jahren (nach Jahren getrennt) ergriffen, um die Rattenpopulation zu reduzieren?

Die Anzahl der Schadnager wird in regelmäßigen Abständen durch eine vom Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt beauftragte Fachfirma für Schädlingsbekämpfung reduziert.

4. Als wie erfolgreich sieht das Bezirksamt die unter 3 genannten Maßnahmen an?

Die beschriebenen Maßnahmen bekämpfen nicht die Ursachen des Befalls. Ratten sind „Kulturfolger“, die schon sehr lange bei den Siedlungen der Menschen leben. Sobald sie Unterschlupf und Nahrung finden, bleiben sie. Während in früheren Jahren das Auftreten von Ratten eine Einzelerscheinung war, tritt der Rattenbefall nunmehr verstärkt auf. Gründe können die mangelnde Kanalinstandhaltung und –reinigung, die zunehmende Vermüllung von Grünanlagen und das achtlose Zurücklassen von Nahrungsmitteln sein. Zu beobachten ist auch, dass die Nutzungsfirmen und Nutzer häufig Essensreste in den Sandspielflächen zurücklassen. Für die Pflege- und Unterhaltung der Bodendecker- und Strauchflächen, die indirekt auch eine Maßnahme zur Bekämpfung der Ratten darstellt, sind leider nicht in ausreichendem Maße Mittel vorhanden. Die Problemlösung kann aber nur darin liegen, dass die Nutzer der Anlage diesen Tieren keine Nahrung anbieten.

5. Wurde der Pflegeaufwand für den Arnimplatz in den letzten drei Jahren erhöht, reduziert oder ist gleich geblieben? Wie hoch ist der Pflegeaufwand im laufenden Jahr?

Aufgrund der Haushaltssituation im Bezirk können nur noch stark eingeschränkt Sach- und Personalmittel für die Erfüllung der vielfältigen kommunalen Aufgaben bereitgestellt werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass Leistungen Priorität haben, die aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen zu gewährleisten sind wie z. B. die Verkehrssicherheit auf öffentlichen Kinderspielplätzen, die Verkehrssicherheit für Straßenbäume und Bäume in den vielen Anlagen. Der Pflegeaufwand wurde in den vergangenen Jahren für diesen, durch seine Gestaltung pflegeintensiven Platz, entsprechend der sich immer weiter reduzierenden personellen und finanziellen Mittel im Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt stark reduziert. Der stärkere Aufwand zur Reinigung des Platzes geht zu Lasten der Pflege und Unterhaltung der Anlage.

6. Welche weiteren Maßnahmen sieht das Bezirksamt als möglich an?

Durch das Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt wurden Aushänge auf dem Platz angebracht. Den Platznutzern werden darin Vorsorgehinweise gegeben.

7. Besteht aus Sicht des Bezirksamtes die Möglichkeit, am Arnimplatz eine öffentliche Toilette, ähnlich der am Falkplatz aufstellen zu lassen? Wie hoch sind die Kosten für eine solche Maßnahme?

Das Aufstellen einer Toilette trägt nicht zur gewünschten Reduzierung des Rattenbefalls bei. Angaben zu den Maßnahmekosten liegen nicht vor, da die öffentlichen Toiletten des Bezirks im Rahmen von Kompensationsverträgen mit der Wall AG errichtet und betrieben werden. In der Regel bedeutet dies die Zuweisung eines Standorts für ein weiteres City-LightBoard im öffentlichen Raum an exponierter Stelle.

 

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Roland Schröder | 

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