Inklusion statt Integration

Veröffentlicht am 11.08.2010 in Soziales

Auf der Abteilungssitzung am 10.08.2010 diskutierte die SPD Falkplatz-Arnimplatz auf ihrer Abteilungsversammlung die Änderungen in der Politik für Menschen mit Behinderung. Zu Gast war Kirstin Fussan, die in einem Vortrag die wichtigsten Änderungen benannte und einen Ausblick bot. „Inklusion ist das neue Ziel und das bedeutet aktiv sein.“, so Fussan.

Bündelung im SGB IX

Thema war vor allem die Frage, was passieren muss, um behinderten Menschen Wege in den Arbeitsmarkt zu eröffnen. Unter rot-grün wurden 2005 im Rahmen der Hartz-Reformen die gesetzlichen Sozialleistungs- und Anspruchsvorschriften für diesen Personenkreis und ihre Integration im Sozialgesetzbuch IX zusammengeführt. Ziel war nun nicht mehr die Versorgung und Betreuung der Betroffenen, sondern die Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Leben.

UN-Behindertenrechtskonvention: Inklusion statt Integration

Das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der UNO von 2006 wurde in Deutschland 2008 ratifiziert und wird nun Schritt für Schritt gesetzlich umgesetzt werden müssen. Zentral ist dabei die Überwindung des Integrationsbegriffes zugunsten eines Inklusionsbegriffes. Am Beispiel der Schulbildung erklärte Fussan den Unterschied. Inklusion bedeutet in diesem Bereich, dass sich für behinderte Schülerinnen und Schüler unter Beachtung des Elternwahlrechts (und nicht alleine dem Grad der Behinderung) die Regelschulen öffnet, Rahmenbedingungen schafft und Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen.

Baustellen Wirtschaft und Schule

An Schulen und im Arbeitsleben gibt es aber noch Baustellen. Im öffentlichen Dienst ist dabei die Inklusion erfolgreicher als in der Privatwirtschaft. „Hier braucht es immer noch Engagierte, die sich für die Inklusion von Behinderten auch privat einsetzen.“ Über den Schulbereich wurde intensiv diskutiert. Ob die Lehrerinnen und Lehrer zum Beispiel eine besondere Ausbildung benötigen. Hier zeige die Erfahrung aber, dass es normalerweise gut funktioniert. „Jeder hat ja seine Schwächen und Macken, und wenn man damit umgehen kann, fällt es auch nicht schwer, auf behinderte Menschen einzugehen.“ Gerade aber im Schulbereich sei frühe Inklusion wichtig. Je früher man zusammen miteinander umgeht, umso unverkrampfter sei das Verhältnis später.

Menschen mit Behinderungen als Querschnittsthema

Das diesjährige Falkplatzfest am 18.09.2010 steht unter dem Motto des europäischen Jahres„gegen Armut und soziale Ausgrenzung.“ Das war neben dem Besuch des Kaspar Hauser Therapeuthikums der Anlass, sich in der Abteilung mit dem Thema intensiver zu beschäftigen. „Aber der heutige Abend hat uns gezeigt, dass Inklusion ein Querschnittsthema sind. Deswegen werden wir in den inhaltlichen Sitzungen die Frage der Inklusion mitdenken.“ fasste der Abteilungsvorsitzende Markus Roick die Erkenntnisse der Diskussion zusammen.

Bericht: Markus Roick

 

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