Der Umgang mit den modernen Medien ist das A & O für die Jugend von heute ■ Musik, Video, Internet und Co.
Am 01. Februar war die SPD Abteilung Falkplatz – Arnimplatz zu Gast im Jugendklub SO 69 an der Sonnenburger Straße. Seit zwei Jahren können hier Jugendliche Projekte rund um Musik, Video, Internet und Theater verwirklichen. Träger der Einrichtung ist die Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH. Im Erdgeschoss des ehemaligen Trafohauses des Umspannwerkes befinden sich ein Internetcafé, sowie ein Studioraum für Musik- und Videoaufnahmen. Im Untergeschoss wurde ein Computerstudio eingerichtet, in dem die Jugendlichen eine breite Auswahl an Text-, Musik- und Bildverarbeitungsmöglichkeiten nutzen können. Zielgruppe sind dabei junge Menschen zwischen 13 und 21 Jahren.
■ Medienkompetenz und Kreativität
Verena Ebel, die gemeinsam mit Reiner Schäfer die Projekte der Jugendlichen begleitet, beschreibt das Konzept der Einrichtung wie folgt: „Bei uns können die Jugendlichen ihre eigenen Ideen gestalterisch umsetzen. Wir beraten sie beim kreativen Prozess und der technischen Realisierung.“ Neben dem künstlerischen Aspekt geht es auch um die Vermittlung von Medienkompetenz, die in unserer Zeit immer wichtiger wird. Dabei spielt neben der richtigen Anwendung auch die kritische Reflexion der Möglichkeiten und Gefahren der neuen Medien eine wichtige Rolle. Reiner Schäfer sagt dazu: „Gerade bei der Umsetzung von Internetprojekten tauchen häufig eine Reihe von rechtlichen Fragen auf, zum Beispiel im Bezug auf das Urheberrecht und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. So lernen die Jugendlichen ganz nebenbei, dass man nicht alle Inhalte nach Belieben ins Internet stellen kann.“
■ Soziales Lernen
Im SO 69 greifen die verschiedenen Projekte ineinander. So kann hier eine Musikgruppe ihre Musik hier arrangieren und aufnehmen, eine andere Gruppe dreht dazu einen Videoclip und eine dritte steuert die Internetpräsenz der Gruppe bei. So arbeiten Jugendliche mit verschiedenen Interessen im Bereich Medien zusammen und lernen, ihre Vorstellungen miteinander abzustimmen. Außerdem stellt der Klub auch öffentliche Veranstaltungen im Kiez auf die Beine: im vergangenen Jahr fand hier ein großes HipHop-Festival statt, bei dem die besten Texte prämiert wurden.
■ Brückenschlag zwischen Wedding und Prenzlauer Berg
Reiner Schäfer und Verena Ebel bewerten es als besonders positiv, dass der Klub eine Strahlkraft nicht nur im Kiez, sondern auch darüber hinaus gewonnen hat. So kommen vielen Jugendliche auch aus dem Nachbarbezirk Wedding ins SO 69. Viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund; so versteht sich das So 69 auch als Ort interkultureller Begegnungen. Der Klub ist damit ein Beispiel für eine erfolgreiche Integrationsarbeit für junge Menschen verschiedener Herkunft jenseits von kraftmeierischen Wahlkampfparolen und zeigt uns, wie sinnvoll es ist, jeden freien Cent in Jugendarbeit zu investieren.
■ Kommentar: Rona Tietje und Michel Breitinger